Dezember durch einen gewissen Spiro, Kommandant eines Franzer-Regiments. [1976]: Die Deutsche Arbeiterbewegung 1848-1919 in Augenzeugenberichten. Das echte Problem beginnt viel früher, sitzt viel tiefer und heißt Macht. Damit endete die Zeit des Kaiserreichs… Nicht nur die Frage, ob und wann eine Konstiuante einzuberufen sei, sondern auch die Frage der Eingriffe des Vollzugsrates in die Exekutive sorgen für Konflikte vor allem mit den drei Volksbeauftragten der MSPD: Zum einen will der Vollzugsrat, wie erwähnt, eine eigene rote Garde einberufen, zum anderen erlässt er eine Bekanntmachung, nach welcher die Amtsführung der Regierungspräsidenten und Landräte, In der Frage der Abberufung der Beamten gibt der Vollzugsrat klein bei und zieht seinen Aufruf zurück. Lebensjahr verhängt und das Recht des freien Arbeitsplatzwechsels aufgehoben. [1997]: S. 53. Auf Grund ihrer Teilhabe am Burgfrieden sind Sozialdemokratie und Gewerkschaften nicht in der Lage, den sich zunehmend artikulierenden Protest gegen die schlechte Versorgungslage und den Krieg aufzunehmen und zu kanalisieren. Nicht etwa zentral gelenkt, sondern in konkreter, eigener Betroffenheit durch den aussichtslosen Einsatz werden die Soldaten dazu veranlasst, den Gehorsam zu verweigern. ... Mitten im Chaos stehen eine Räterepublik und eine parlamentarische Republik im Raum. Der New Yorker Jim Kavanaugh wundert sich, warum er noch zwei Jahre für eine elendige Bundesliga zahlen soll. Infolge der Kapitulation Bulgariens fordert sie Ende September dann ultimativ von der Reichsleitung, sie möge um Waffenstillstand ersuchen. In: Ritter, G. A. und Miller, S. [1983]: S. 122. den Achtstundentag, die Bildung von Arbeiterausschüssen sowie die Anerkennung der Gewerkschaften als Vertreter der Arbeiter. Die Niederlage ist unausweichlich, die Kapitula… Nipperdey, Thomas [1993]: Deutsche Geschichte 1866-1918. Eigentlich will Friedrich Ebert, so zumindest Heinrich August Winkler „die Frage ‚Republik oder Monarchie?’ einer Verfassungsgebenden Nationalversammlung überlassen“[21], doch drängt die Zeit, die Massen lassen sich nicht länger hinhalten und bereits zwei Stunden nach Scheidemanns Proklamation der Republik ruft Karl Liebknecht die freie sozialistische Republik aus. Gegenüber der sich sammelnden Gegenrevolution, welche aus taktischen Erwägungen die Konstituante fordert, wird es in einem Bündnis aller revolutionärer Kräfte während der entscheidenden Wochen versäumt, den Konflikt zu suchen und auszuhalten. Die Rätedemokratie geht auf Proudhon, dann auf Marx und Engels zurück und wurde von Lenin und Trotzki weiterentwickelt. Er beugt sich in dieser wie auch in anderen Fragen den Volksbeauftragten, weil er in sich selbst zwischen den Anhängern eines Rätesystems und den Befürwortern der raschen Einberufung einer Konstituante in ungefähr zwei gleich große Lager zerfällt. Diesen Zeitpunkt zu nutzen, um bezüglich der Wirtschafts-, Sozial- und Staatsverfassung sich auf eine Richtung zu einigen und einzelne Maßnahmen zu fixieren, wäre eine Strategie gewesen, um mehr als eine parlamentarische Republik zu erreichen. Als jedoch klar ist, dass der Kaiser abtreten würde, eine andere Staatsform kommen würde und die Unterhandlungen zu einen Friedensschluss bereits im Gange sind, brechen die Konflikte auf: Die MSPD, welche zur Revolution sowieso schon mehr getrieben wird als dass sie selbst forciert, verfällt in ihre evolutionäre Praxis zurück und meint den Sozialismus vermittels Mehrheitsbeschluss des Parlaments einführen zu können. Düsseldorf 1963. [47] Der Rat der Volksbeauftragten über sein Verhältnis zu den Arbeiter- und Soldatenräten – Kabinettssitzung vom 13.12.1918. [38] Ernst Däumig: Der Rätegedanke und seine Verwirklichung. Ähnlich verhält es sich mit dem Eintritt der beiden Sozialdemokraten Gustav Bauer und Philipp Scheidemann in das Kabinett von Prinz Max von Baden, welcher am 4./5. 2. Dies führt zu „einer immer stärkeren Integration der SPD in das herrschende System“, so Dieter Schneider und Rudolf Kuda in: Schneider, D. und Kuda, R. [1968]: S. 13. Was als Kompromiss erscheint, ist in Wirklichkeit eine massive Machtverschiebung zuungunsten des Vollzugsrates: Während die Exekutive klar umfasste Kompetenzen beinhaltet und damit die Verfügung über reale Machtmittel, nämlich die staatlichen Organe, impliziert, begnügt sich der Vollzugsrat mit einer nicht weiter konkretisierten politischen Gewalt. Er steht im Guinness-Buch der Redorde: Rudi Gutendorf, der Trainer mit den meisten internationalen Engagements. Friedensresolution durch, welche eine direkte Gegenposition zu der neuen Reichsleitung von Georg Michaelis sowie der OHL formuliert: Anfang 1918 brechen in Hamburg, Kiel, Nürnberg und Berlin neue Streiks aus, welche sich gegen die schlechte Versorgungslage und den Krieg wenden: Ende Januar 1918 sind allein in Berlin 500000 Menschen im Ausstand. Juli noch kritisiert sie den österreichisch-ungarischen Kriegskurs scharf, während ihr Vertreter Albert Südekum mit Vizekanzler Clemens Delbrück bereits Unterhandlungen führt, in deren Verlauf die SPD und die Gewerkschaften zusichern, im Kriegsfalle keinen Generalstreik auszurufen, während die Reichsleitung im Gegenzug auf Verbotspläne verzichtet. Die „Haltung der MSPD [ist] kurzsichtig und [verschafft] den alten Herrschaftseliten eine kaum erhoffte Atempause zur Reorganisation und Konsolidierung“[53], so Flemming et al bilanzierend. Er beugt sich in dieser wie auch in anderen Fragen den Volksbeauftragten, weil er in sich selbst zwischen den Anhängern eines Rätesystems und den Befürwortern der raschen Einberufung einer Konstituante in ungefähr zwei gleich große Lager zerfällt. Mitte Dezember 1918: Die Selbstentmachtung der Rätebewegung. … wenn die Möglichkeit besteht, ein größeres Übel zu verhindern, so nehmen wir das kleinere Übel in Kauf.“ Zitiert nach: Schneider, D. und Kuda, R. [1968]: S. 18. Der Kongress entschied sich für eine parlamentarische Demokratie - eine entscheidende Weichenstellung für die Weimarer Republik. Emil Barth hingegen ruft in Erinnerung, dass die Volksbeauftragten selbst von der Versammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte Bestätigung gefunden hätten und insofern habe man den Vollzugsrat „für das ganze Reich als Kontrollinstanz anerkannt.“[34]. Felix Schledde lässt die Debatten zwischen gemäßigten "Mehrheitssozialdemokraten" und weiter links stehenden "unabhängigen Sozialdemokraten" wieder aufleben. Solange sich diese Bewegung in ihrer Ablehnung der Fortführung des Krieges und dem Weiterbestand des Kaisertums einig ist, kann sie geschlossen agieren. Mit der Einschränkung des Mandats des neuen Zentralrats, seiner zeitlichen Befristung bis zur Wahl der Nationalversammlung und dem Boykott der USPD zur Wahl des Zentralrats sind das Ende der Zusammenarbeit zwischen USPD und MSPD sowie der Übergang zur parlamentarisch-demokratischen Republik besiegelt. II. Räte können demgemäß von ihrem Posten jederzeit abberufen ode… Die Delegierten der "Unabhängigen Sozialdemokraten", die sich im April 1917 von der SPD abgespalten hatten, plädierten für ein Rätesystem mit direkter Demokratie. Berlin 1915. Internet, Kabel-TV und so weiter: In Amerika kann man jeden Vertrag jederzeit kündigen. Ernst Däumigs Antrag, das „Rätesystem als Grundlage der Verfassung der sozialistischen Republik“[50] zu verankern und ihnen die höchste legislative und exekutive Gewalt zu zugestehen, wird mit 344 zu 98 Stimmen abgelehnt. Demgegenüber steht Lenin mit seiner Vorstellung, dass mit putschistischen Methoden versucht werden müsse, die Kontrolle über die Staatsorgane zu erlangen. Stattdessen stellen die Volksbeauftragten, deren Macht als Revolutionsregierung durch die Räte sowie durch die Einigung zwischen den beiden sozialdemokratischen Parteien begründet wurde, die Räte selbst aufs Abstellgleis und degradieren sie zu reinen Beratungsorganen. In den ersten beiden Kriegsjahren finden nur wenige Akteure den Mut gegen das Parteiestablishment Protest zu artikulieren, zumal die organisatorischen Zusammenhänge und Medien dafür fehlen. Die Räte sind direkt verantwortlich und an die Weisungen ihrer Wähler gebunden. Philipp Scheidemann ruft die deutsche Republik aus, nachdem Friedrich Ebert zuvor von Prinz Max von Baden das Amt des Reichskanzlers übertragen bekommen hat. 1. [20] VORWÄRTS Nr. Im Gegensatz zur faktischen Parität zwischen USPD und MSPD im Berliner Vollzugsrat, herrscht im reichsweiten Kongress ein massives Übergewicht der MSPD, was auch im Kräfteverhältnis zwischen beiden Parteien in der Wahl zur Nationalversammlung seinen Niederschlag findet. Obersten Heeresleitung behandelt. Die Macht der USPD-Vertreter wurzelt ausschließlich auf dem Mandat, welche ihr die Versammlung übertragen wird bzw. Staat, Politik und Gesellschaft zwischen Weltkrieg und Kapp-Putsch. Oktober erfolgt. Anfang 1918 brechen in Hamburg, Kiel, Nürnberg und Berlin neue Streiks aus, welche sich gegen die schlechte Versorgungslage und den Krieg wenden: Ende Januar 1918 sind allein in Berlin 500000 Menschen im Ausstand. Diese Erfahrung hat die Menschen davon überzeugt, dass Deutschland nie wieder eine Diktatur werden darf. Der von Ebert geleitete Rat der Volksbeauftragten stand vor gewaltigen Aufgaben: Acht Millionen Soldaten mussten demobilisiert und wieder in den Wirtschaftsprozess eingegliedert werden; davon waren drei Millionen in kürzester Frist über den Rhein ins Reich zurückzuführen. Die Gewerkschaften werden in Paragraph 10 des Hilfsdienstgesetzes als Vertreter der Arbeiter anerkannt und ihnen Vorschlagsrechte für die paritätisch zusammengesetzten Schiedsgerichte eingeräumt. Diesen Zeitpunkt zu nutzen, um bezüglich der Wirtschafts-, Sozial- und Staatsverfassung sich auf eine Richtung zu einigen und einzelne Maßnahmen zu fixieren, wäre eine Strategie gewesen, um mehr als eine parlamentarische Republik zu erreichen. Über kurz oder lang müssen die Räte zu papiernen Tigern werden, wenn der Elan der Bewegung verebt, weil die primären Ziele erreicht sind. München 1973. die semipräsidentielle Demokratie in Frankreich, in der es neben dem Präsidenten noch einen Regierungschef gibt, der durch das Parlament abberufen werden kann. 4. Die Novemberrevolution 1918 – parlamentarische Demokratie oder Räterepublik?Die SuS erkennen, dass im Nov. 1918 unterschiedliche Vorstellungen von einer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Ordnung in Deutschland miteinander konkurrierten. [44] Vgl. In: Kuda, R. und Schneider, D. [1968]: S. 77. Der Berliner Tagesspiegel wollte Antworten und startete das datenjournalistische Projekt Radmesser. Prinz Max von Baden sieht sich angesichts der revolutionären Masse veranlasst, die Abdankung des Kaisers bekannt zu geben, obschon dessen Rücktritt lediglich angekündigt, mitnichten bereits formuliert ist. In Einzelfragen, wie etwa den Hamburger Punkten zur Reform des Militärwesens, widersetzen sich die MSPD-Delegierten ihrer Führung. Sobald deren Elan verschwindet entfällt für die USPD ein Teil ihrer Machtbasis, während die MSPD versucht, ihre eigene Machtbasis durch den Kompromiss mit den alten Mächten zu verstärken. Da die Wirtschaft kurz vor dem Kollaps stünde, müsse man versuchen, über die nächste Zeit hinwegzukommen und die Revolution sichern. Die Anhänger eines Rätesystems vertreten rein defensive Positionen: Zwar gibt es unterschiedliche Auffassungen über die Rolle der Räte, doch besitzen die meisten Akteure eine eher mechanistisch-etatistische Vorstellung der Räte, in dem sie sich lediglich über Aufbau und Kompetenzen der Räte Gedanken machen, ein einheitliches Konzept hingegen, etwa die Räte als Instrument zu einer breiteren, umfassenderen Demokratie zu begreifen, welche sich nicht auf einen formaldemokratische Rahmen beschränkt, entwickeln sie nicht. S. 91-170. Oertzen, Peter von [1963]: Betriebsräte in der Novemberrevolution. Peter von Oertzen: „Die Obleute geben .... das Signal, die Facharbeiter veranlassen in den Betrieben die Niederlegung der Arbeit, die Belegschaften wählen ihre Vertreter, die in einer Versammlung die ursprünglichen Initiatoren zu Leitern der Streiks bestimmen“[10]. August 1914 ihre grundsätzliche Gegnerschaft zum Kaisertum auf. In: Ritter, G. A. und Miller, S. [1983]: S. 100f.. [29] Damit antizipieren die Volksbeauftragten einen Teil des Abkommens zwischen Hugo Stinnes und Carl Legien vom 15.11.1918. Der Massenimpuls institutionalisiert sich in den Räten und dieser muss an Elan verlieren, wenn es keinen Adressaten des Protestes mehr gibt. Ich möchte jetzt nicht wissen, wie die einzelnen Teile genau funktionieren, dass kann ich ja auch irgendwo nachlesen, sondern was der Hauptunterschied vom Sinn her ist. Band 1: Von Anfang bis zum Herbst des Jahres 1915. Stattdessen stellen die Volksbeauftragten, deren Macht als Revolutionsregierung durch die Räte sowie durch die Einigung zwischen den beiden sozialdemokratischen Parteien begründet wurde, die Räte selbst aufs Abstellgleis und degradieren sie zu reinen Beratungsorganen. Wichtig ist die Tatsache, dass lediglich die MSPD-Vertreter ihre Macht aus zwei Quellen speisen – aus der Übertragung der Regierungsgewalt durch die letzte Regierung von Prinz Max von Baden und aus der Bestätigung durch die Versammlung. Die USPD ist trotz ihrer kleineren Mitgliedschaft ein weit heterogeneres Bündnis als die MSPD, da sich in ihr bürgerliche Pazifisten genauso wie Akteure versammeln, welche getreu dem russischen Vorbild die Revolution weitertreiben und manche an ihrem Rand gar den Krieg in einen revolutionären Bürgerkrieg umwandeln wollen. [49] Die Annahme der Sieben Hamburger Punkte zur Kommandogewalt im Heer, welche gegen den Widerstand der MSPD-Führung erfolgt, führt zu einem Eklat zwischen der OHL und den Volksbeauftragten, in dessen Verlauf Paul von Hindenburg die Umsetzung der Punkte kategorisch verweigert. Einen Vorgeschmack liefert die Internierung des Vollzugsrats durch lokale Militärbefehlshaber und die Ausrufung von Friedrich Ebert als Reichspräsident am 6. Die meisten Delegierten kamen aus dem Umfeld der SPD, die aber in sich zerstritten war. Sie müssen so abstimmen, wie es ihre Wähler wollen. insbesondere Müller, R. [1973]: S. 203ff.. [50] Antrag Ernst Däumig. Die Räte entstehen daher als unmittelbare Interessensvertretung derjenigen Menschen, welche sich gegen die Politik der OHL und der Reichsleitung wenden und werden zum Sprachrohr dieser Bewegung. Schneider, Dieter und Kuda, Rudolf [1968]: Arbeiterräte in der Novemberrevolution. ist ein Zugeständnis durch das Entgegenkommen der MSPD. Historische Versuche, das R. zu etablieren, z. [16] Zitiert nach Erdmann, K. D. [1973]: S. 29. Kaiser Wilhelm II ebnet ihr mit seiner sog. Erklärtes Ziel der provisorischen Regierung war eine parlamentarische Demokratie und Wahlen. [1964]: Deutsche Parteienprogramme. Mommsen, Wilhelm (Hrsg.) 22.Februar 2021 München 1993. [31] Protokoll der Sitzung des Vollzugsrats der Arbeiter- und Soldatenräte. Ich habe neulich im Englischunterricht ein Referat gehalten und sagte, dass es sich in Barbados um eine parlamentarische Monarchie handelt und dass diese keine Demokratie sei, aber viele demokratische Elemente beinhaltet. Zitiert nach: Huber, E.-R.[1965]: a.a.O.. S. 387. Kohlrübenwinters lassen in der Bevölkerung zusehends Unmut entstehen, der Sturz des Zarentums durch die Februarrevolution 1917 und vor allem der Kriegseintritt der USA auf Seiten der Alliierten im April 1917 verursachen immer lauter werdende Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Kriegsziele. In der Folge wurde die parlamentarische Demokratie in die NS-Diktatur umgewandelt. Die Novemberrevolution. [46] So etwa in einer Ansprache vor heimkehrenden Truppen am 10.12.1918 in Berlin, in der er betont, dass sie im Felde ungeschlagen sei und weiter: „Erst als die Übermacht an Menschen und Material immer drückender wurde, haben wir den Kampf aufgegeben.... Allen Schrecken habt Ihr mannhaft widerstanden.“In: Ritter, G. A. und Miller, S. [1983]: S. 139ff. In Ritter, G. A. und Miller, S. [1983]: S. 112. … Ich kenne keine Parteien und auch keine Konfessionen mehr; wir sind heute alle deutsche Brüder und nur noch deutsche Brüder.“[1] In den letzten Juliwochen ruft die SPD zu Friedensdemonstrationen auf und am 25. Auch Arthur Rosenberg verweist darauf, dass die Volksbeauftragten im Regelfall geschlossen auftreten und eigentlich nur Emil Barth als Vertreter der revolutionären Obleute sich mitunter „Seitensprünge leistet“[36]. Diese vereinbaren u.a. Heute wird von Liberalen behauptet, die parlamentarische Demokratie sei eine Errungenschaft des 9.November 1918. Kohlrübenwinters lassen in der Bevölkerung zusehends Unmut entstehen, der Sturz des Zarentums durch die Februarrevolution 1917 und vor allem der Kriegseintritt der USA auf Seiten der Alliierten im April 1917 verursachen immer lauter werdende Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Kriegsziele. [51] Beschluß des Rätekongresses über die Kompetenzverteilung zwischen Zentralrat und Regierung vom 18.12. Auf einer Sitzung des Vollzugsrats am 16.11.1918 werden die unterschiedlichen Vorstellungen offenbar: Ernst Däumig (USPD)[30] wendet sich generell gegen die Einberufung einer Konstituante und verlangt eine Ausdehnung des Rätesystems. Darauf treten Philipp Scheidemann und Gustav Bauer als Mitglieder der Regierung zurück. [1997]: Weimar. Wichtig ist die Tatsache, dass lediglich die MSPD-Vertreter ihre Macht aus zwei Quellen speisen – aus der Übertragung der Regierungsgewalt durch die letzte Regierung von Prinz Max von Baden und aus der Bestätigung durch die Versammlung. Die Verfassung, die im Juni 1919 verabschiedet wurde, war an die Verfassung der deutschen Revolution von 1848/49 angelehnt. Dies wird unter anderem deutlich, als der Ausbau des Rätesystems mit 10 zu 12 Stimmen abgelehnt wird und stattdessen die Entscheidung für die Nationalversammlung, zugunsten „des aufgepfropfte[n] Parlamentarismus der formalen Demokratie“[35] fällt. Der Burgfriede bröckelt: SPD, Zentrum und Fortschrittliche Volkspartei setzen im Juli 1917 die sog. ]: Die Weimarer Republik 1918-1933. 309 vom 9.11.1918. [3] Alexander Schickle, gewerkschaftlicher Sachverständiger im Kriegsamt, verteidigte das Gesetz mit den Worten: „aber doch sind in dieses Zwangsgesetz Tropfen sozialen Öls hineingekommen. Er meint während einer Kabinettssitzung, die Räte sollten sich lediglich Berichte anhören und weiter „Das Herum- und Hineinregieren der Arbeiter- und Soldatenräte ... muß aufhören. Die SPD gibt damit ihre systemoppositionelle Haltung gegenüber der Monarchie auf und verlässt ihre internationalistische Traditionslinie[2]. a. Nipperdey, T. [1993]: S. 864ff. Schulz, Ursula (Hrsg.) Die Räte entstehen daher als unmittelbare Interessensvertretung derjenigen Menschen, welche sich gegen die Politik der OHL und der Reichsleitung wenden und werden zum Sprachrohr dieser Bewegung. Wer also könnte für sich die Macht beanspruchen, wenn nicht die erst unlängst gewählten Vertreter der Revolution, nämlich die Räte der Hauptstadt? August 1914 diesen Weg: In den ersten beiden Kriegsjahren finden nur wenige Akteure den Mut gegen das Parteiestablishment Protest zu artikulieren, zumal die organisatorischen Zusammenhänge und Medien dafür fehlen. Novembers Berlin. Huber, Ernst-Ulrich [1965] (Hrsg. Solange sich diese Bewegung in ihrer Ablehnung der Fortführung des Krieges und dem Weiterbestand des Kaisertums einig ist, kann sie geschlossen agieren. Wenige Wochen später nahm die Weimarer Nationalversammlung ihre Arbeit auf. Auf einer gemeinsamen Sitzung der Volksbeauftragten mit dem Vollzugsrat am 18.11.1918 werden die divergierenden Auffassungen erneut manifest: Friedrich Ebert betont, dass der Vollzugsrat Aufgaben in den örtlichen Betrieben habe und verwehrt sich auf Schärfste gegen Eingriffe in die Reichsbehörden durch Absetzung von Beamten und die Verkündung von Anordnungen. Die Übernahme der OHL durch Erich Ludendorf und Paul von Hindenburg im Jahre 1916, so Thomas Nipperdey resümierend, „hat die Kriegführung noch einmal radikalisiert – bis in die Nähe eines totalen Krieges und bis zur Alternative von Sieg oder Untergang“[4]. Müller, Richard [1973]: Geschichte der deutschen Revolution. räterepublik und parlamentarische demokratie. Obersten Heeresleitung behandelt. Die Macht lag wieder auf der Straße. Die Forderungen, die beim Reichsrätekongress keine Mehrheit gefunden hatten, fanden auch in der Verfassung des neuen Staates keine Berücksichtigung. Revolutionäre Welle erreicht am Abend des 8. Bd. Damit kappen die Volksbeauftragten ihre eigenen Wurzeln und begeben sich, weil sie der Unterstützung zumindest der sich in der Hauptstadt auf der Strasse befindlichen Massen nicht mehr sicher sein können, in die Abhängigkeit und den Schutz des Militärs. Uwe Ness | Texte zu Politik, Literatur & Geschichte, n den Monaten Oktober bis Dezember 1918 fällt die Entscheidung gegen eine Räterepublik und für eine parlamentarische Demokratie. Erdmann, Karl Dietrich [1973]: Die Weimarer Republik. Sie müssen so abstimmen, wie es ihre Wähler wollen. Ein Schwerpunkt wird dann gerichtet auf die Konflikte zwischen dem Berliner Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte und dem Rat der Volksbeauftragten, den beiden aus der Revolution hervorgegangenen Institutionen. In: Ritter, G. A. und Miller, S. [1983]: S. 81. [33] Bekanntmachung des Vollzugsrats über die Kontrolle der Regierungspräsidenten und der Landräte vom 16.11.1918. Frankfurt 1983. Kurt Eisner hingegen – und auch Rosa Luxemburg in ihrer Schrift Massenstreik, Partei und Gewerkschaften, Nach einigen Wochen in der politischen Defensive beginnen sich die politische Rechte und das Militär Anfang Dezember wieder zu regen: In manchen Regionen gehen sie direkt zur Offensive, Vom 16. bis 20. Ein Lesbuch zur deutschen Geschichte 1918-33. 2. Dies wird unter anderem deutlich, als der Ausbau des Rätesystems mit 10 zu 12 Stimmen abgelehnt wird und stattdessen die Entscheidung für die Nationalversammlung, zugunsten, Der nächste Schritt zur Zurückdrängung der Räte erfolgt am 23.11.1918: Der Vollzugsrat selbst gibt Richtlinien für die Tätigkeit der lokalen Räte heraus, in denen mehrfach festgeschrieben wird, dass die Politik der Volksbeauftragten nicht durch ihre Eingriffe durchkreuzt werden dürfe. Zwar verschlechtert sich damit die Situation der Beschäftigten, die Gewerkschaften selbst jedoch erfahren eine Stärkung und insofern entfalten sie – gemäß dem Ansinnen der OHL – eine pazifizierende Wirkung[3] in einer Zeit, in der zunehmend der Siegfrieden als realistisches Kriegsziel unglaubwürdig, die Versorgungslage schwieriger und die sozialpolitischen Zwangsmaßnahmen als belastend empfunden werden. Sie traut der Revolution nicht, ansonsten müsste sie deren Träger zum Schutze der Revolution verwenden. In dieser Hausarbeit soll anhand eines Vergleichs zwischen Theorie und Praxis der parlamentarischen Demokratie und der Theorie des Rätesystems die Frage geklärt werden, inwieweit es Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen diesen Systemen in der Frage der Partizipation des Volkes gab und ob sich anhand der Frage der Partizipation das eine System dem Anderen als … Sobald deren Elan verschwindet entfällt für die USPD ein Teil ihrer Machtbasis, während die MSPD versucht, ihre eigene Machtbasis durch den Kompromiss mit den alten Mächten zu verstärken. November im. Bezeichnenderweise werden diese Maßnahmen nicht konkretisiert. [4] Nipperdey, T. [1993]: S. 816. Die meisten Akteure begreifen die Räte als revolutionäre Institution, welcher legislative und exekutive Aufgaben zukommen sollen: Durch den Vollzugsrat wird die Regierung zum Rat der Volksbeauftragten umbenannt und von ihm bestätigt. Novemberrevolution 1918 - Zwischen Räterepublik und Weimarer Repulik In den Monaten Oktober bis Dezember 1918 fällt die Entscheidung gegen eine Räterepublik und für eine parlamentarische Demokratie. Kaiser Wilhelm II ebnet ihr mit seiner sog. Bereits nach kurzer Zeit finden Auseinandersetzungen zwischen dem Vollzugsrat und dem Rat der Volksbeauftragten über die einzelnen Machtbefugnisse statt: Am 11.11.1918 gibt der Vollzugsrat bekannt, dass, Auf einer Sitzung des Vollzugsrats am 16.11.1918 werden die unterschiedlichen Vorstellungen offenbar: Ernst Däumig (USPD). Stattdessen werden bis zur „anderweitigen Regelung durch die Nationalversammlung“[51] diese beiden Gewalten den Volksbeauftragten übertragen, wodurch diese faktisch diktatorische Macht erhalten. In den Monaten Oktober bis Dezember 1918 fällt die Entscheidung gegen eine Räterepublik und für eine parlamentarische Demokratie. Die Ziele der revolutionären Einheiten weiten sich von zunächst unmittelbaren Forderungen auf grundsätzlichere Ziele, wie etwa sofortiger Friedensschluss und Abdankung des Kaisers, aus. [23] Antwort des Vorstandes der USPD an den Vorstand der SPD vom 10.11.1918: In: Ritter, G. A. und Miller, S. [1983]: S. 90. Diese wählen den Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrats Groß-Berlins und bestätigen die gemeinsame Regierung aus Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann und Otto Landsberg für die MSPD sowie Hugo Haase, Emil Barth und Wilhelm Dittmann für die USPD.